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Pressekonferenz des TEPCO-Vize-Präsidenten, Hilfe von US-Streitkräften

Zeit: 25.3.2011, 9:00–10:00 Uhr MEZ (17–18 Uhr JST)Ort: Konferenzraum der Firma
Quelle: Livestream von Niconico Doga unter live.nicovideo.jp/watch/lv44367857
(Für registrierte Abonnenten bietet Niconico unter "Time Shift" ein Archiv an vergangenen Sendungen.

(Die folgenden Eindrücke entstammen sämtlich der letzten Viertelstunde der Pressekonferenz, in der vor allem die Fragen der Journalisten beantwortet wurden, da der Link zum Livestreaming erst zu dieser Zeit aufgebaut wurde).

Wie bereits bei früheren Pressekonferenzen der TEPCO war der Informationsgehalt der Antworten des Vizepräsidenten MUTŌ Sakae auf die Fragen der Presse häufig weniger interessant als das, worauf er keine Antwort gab. Hier eine Auswahl:

  • Es wird davon ausgegangen, dass das Wasser, welches die Verstrahlung der Arbeiter verursacht hat, aus dem Reaktorbehälter kommen muss und irgendwie von den Brennstäben kontaminiert wurde. Allerdings ist noch nicht genau festzustellen, wo das Wasser herkommt. Möglich ist, dass es bei den Pumpen oder bei Dichtungen, also an Stellen durchgekommen ist, wo sich sowieso leicht Wasser sammelt. (Frage der Asahi Shimbun)
  • Wie stark die betroffenen Arbeiter durch die Verstrahlung in ihrer Gesundheit beeinträchtigt sein werden, ist unbekannt, ebenso wie die Strahlendosis und die Zusammensetzung der Strahlung, welche direkt auf ihre Beine eingewirkt haben soll.
  • Wer die Männer sind und von welchem Arbeitgeber sie entsandt worden sind, ist aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht zur Veröffentlichung durch TEPCO geeignet.
  • Wer die Verantwortung für den Einsatz der Mitarbeiter vor Ort hatte, kann nicht gesagt werden. (CNN)
  • Warum die Strahlendosis im Arbeitsbereich der Arbeiter nicht kontinuierlich überprüft wurde, um Strahlenunfälle, wie den, der nun eingetreten ist, zu vermeiden, kann nicht genau festgestellt werden. Die sich ständig wechselnden Umstände und Arbeitsbedingungen vor Ort würden hier keine klare Antwort zulassen. (CNN)
  • Ob Technetium ausgetreten ist, wie die Verstrahlung der Arbeiter wohl vermuten lässt, ließ sich durch die kontinuierlich durchgeführten Messungen der Luftproben um die Reaktoren nicht nachweisen. (Asahi TV)
    [Anm.: Technetium-99 ist ein Zerfallsprodukt von sowohl Uran als auch Plutonium, das in den Brennstäben in relativ großen Mengen anfällt. Wenn es ausgetreten ist, dann ist es ein Zeichen nicht nur für ein Leck im Druckbehälter, sondern auch auf eine Beschädigung der Umhüllung der Brennstäbe, schlimmstenfalls eine beginnende Kernschmelze. TS]
  • Wie lange sich die geplanten Arbeiten verzögern durch die Probleme, die nun durch die Unfälle eingetreten sind, ist unklar, hängt vom Fortgang der Ereignisse ab (Asahi Shimbun).

Unterdessen meldete die Asahi online am 25.3.2011, dass das japanische Verteidigungsministerium die US-Marine um Hilfe bei der Kühlung der Reaktoren gebeten hat. Die Kühlung mit Meerwasser sei aufgrund des Salzgehaltes problematisch, da dieses die Zersetzung der Ausrüstung des Atomkraftwerks – z.B. der Pumpen – bewirke. Die US-Marine hat ein mit Wasser beladenes Schiff von der US-Basis in Yokosuka bei Yokohama aus in Richtung auf Fukushima in Gang gesetzt. Wer mit der US-Armee zusammenarbeiten wird, die Selbstverteidigungskräfte oder TEPCO, wird noch überprüft.
Quelle: „Beigun, genshiro reikyaku ni [...]“, Asahi-online, 25.3.2011, 16:23 Uhr JST
http://www.asahi.com/politics/update/0325/TKY201103250338.html

MRO





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